Von Streuobstwiesen zum StreuobstWISSEN

Von Streuobstwiesen zum StreuobstWISSEN

Erstmals sollen Berater ausgebildet werden

Lalling. Der Lallinger Winkel seit seit Jahrhunderten als Obstanbaugebiet bekannt. Die Streuobstwiesen sind ein prägender Bestandteil der Kulturlandschaft, verbunden mit der regionalen Erzeugung von Obst, einer immensen Biodiversität, einem Beitrag zum Boden-, Gewässer- und Klimaschutz und natürlich der Bedeutung für Erholung, Tourismus und Kulturerbe.

Mit dem Streuobstwiesenkompetenzzentrum ist ein Netzwerk mehrerer Akteure, der Gemeinden und der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf entstanden. Jetzt plant die Verwaltungsgemeinschaft das Leader-Projekt “StreuobstWISSEN”.

Ziel des Projektes ist es, den Erhalt der Streuobstwiesen durch verschiedene Bildungsangebote zu unterstützen. Sie sollen die Netzwerke stärken und die fachliche Qualifizierung und Weiterbildung fördern. Vorgesehen sind mehrere Projektbestandteile. Angeboten werden sollen sechs eintägige Fortbildungsveranstaltungen zu den Themenkreisen Streuobstbewirtschaftung, Natur- und Artenschutz auf der Streuobstwiese und Streuobstverwertung – und -vermarktung. Im Rahmen eines Leader-Projektes sollen im Landkreis 15 ehrenamtliche Streuobstwiesenberater ausgebildet werden. Sie sollen in der Region für alle Fragen rund um die Streuobstwiesen zu Verfügung stehen. In jeder VG-Gemeinde sollen mindestens zwei Streuobstwiesenberater als kompetente Ansprechpartner geschult werden.

Die ausgebildeten Berater verpflichten sich, im gesamten LAG-Gebiet für Fragen zur Neuanlage von Streuobstwiesen, Pflege von Obstbäumen und Wiesen sowie zur Sortenbestimmung zur Verfügung zu stehen. Der Lehrgang umfasst sieben Wochenenden vom Dezember 2021 bis Dezember 2022 und besteht aus acht Modulen. Mit der Ausbildung soll ein Grundlagenwissen vermittelt werden, damit ein fachlich versiertes Netzwerk von Streuobstwiesenberatern im Lallinger Winkel entsteht. Das Fachwissen der Berater wird durch ihre Arbeit in die Breite getragen. Die Ausbildung soll zudem die jüngere Generation für den Erhalt der Streuobstwiesen sensibilisieren.

Das Projekt soll einen wichtigen Beitrag zum Erhalt und der Neuanlage von Streuobstwiesen leisten. Mit ihm wird auch Neuland betreten. Die Ausbildung zu Streuobstwiesenberatern ist im Landkreis nämlich neu.

zur erfolgreichen Durchführung des Projekts ist ein Projektmanagement notwendig. Seine Aufgaben sind die betriebswirtschaftliche Steuerung, die Organisation der Ausbildung und der Fortbildungen, die Netzwerkarbeit bei den Projektbeteiligten, die Evaluierung und die Erstellung eines Erfahrungsberichtes.

Die Gesamtkosten werden auf rund 31.000 Euro geschätzt. Die Gemeinschaftsversammlung stimmte dem Vorhaben einmütig zu. Die Verwaltung wurde beauftragt, eine Förderung aus dem EU-Programm Leader zu beantragen. Die VG erhofft sich einen Zuschuss von 50 Prozent. Die Chancen stehen gut. Der LAG-Beirat hat dem Gemeinschaftsprojekt der vier Gemeinden bereits zugestimmt.

 

Text: vgl – erschienen in der Deggendorfer Zeitung der pnp