Neue Königin probierte neuen Most

Neue Königin probierte neuen Most

Textverfasser: Andreas Schröck

Anna Lallinger beim 40. Mostfest gekrönt – 15 Gastköniginnen aus ganz Bayern – Ideales Wetter

Ideales Marktwetter herrschte bei der Krönung der neuen Deutschen Mostkönigin Anna Lallinger am Samstag. Gegenüber den Vorjahren war das Programm des 40. Mostfestes mit der 38. Auflage des Töpfermarktes am ersten Festtag etwas umgestellt worden: Markt und Fest begannen am Vormittag, die Krönung fand am Nachmittag statt.

Der offizielle Teil startete mit der Einholung der neuen Mostkönigin mit einem musikalisch und von Böllerschützen begleiteten Festzug der Ehrengäste un der Abordnungen der Ortsvereine vom Feuerwehrhaus zum Dorfplatz. Der Hausherr, Bürgermeister Josef Streicher, begrüßte die zahlreichen Gäste, die sich zur Inthronisierung der neuen Mostkönigin eingefunden hatten.

Der Gemeindechef freute sich über die vielen Gäste. Er erinnerte an die Bedeutung des Streuobstbaus für den Lallinger Winekl über Jahrhunderte hinweg. Es gab Zeiten, in denen das Obst aus dem Lallinger Winkel nicht so gefragt war. Die Denkweise vieler habe sich geändert, das Obst finde wieder Absatz und die Tradition des Streuobstbaues werde weitergeführt.

Das Mostfest und der Obst- und Bauernmarkt sind zu einer festen Größe geworden. Dass es dazu kam, sei dem Einsatz vieler zu verdanken. Er dankte der scheidenden Mostkönigin Pauline Rieger, die in ihrer Freizeit zwei Jahre lan den Lallinger Winkel repräsentiert habe, keine Selbstverständlichkeit in der heutigen Zeit. Streicher dankte auch den Eltern der Mostkönigin und der Mostprinzessinnen. Er sei dankbar, mit Anna Lallinger aus Dösing eine würdige Nachfolgerin gefunden zu haben.

Pauline Rieger stellte in ihrer Rückschau fest, für sie sei mit dem Amt der Deutschen Mostkönigin ein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen. Die beiden Jahre mit einer Vielzahl von Terminen seien für sie eine unvergessliche Zeit gewesen. Die Reisen brachten sie bis nach Berlin, nach Tschechien und in die französische Partnergemeinde Remy. Sie bedankte sich bei allen, die sie in dieser Zeit unterstützt haben. Ihrer Nachfolgerin wünschte sie viel Erfolg. An Bürgermeister, Tourismus-Mitarbeiterinnen und Mostprinzessinnen überreichte sie ein kleines Geschenk.

Als Schirmherr stellte Christian Bernreiter fest, die Witterung sei für den Festakt ideal, trocken und nicht zu heiß. Der Landrat erinnerte ebenfalls an die Bedeutung des Obstanbaues im Lallinger Winkel, die ihn zur Obstschüssel des bayerischen Waldes gemacht habe. In Anspielung auf die Debatten zu Gesetzgebung nach dem Bienenvolksbegehren erklärte er, Bauern sollten sich keine Sorgen über die künftige Bewirtschaftung ihrer Grundstücke machen müssen. Leider sei momentan ein Gegensatz zwischen ländlichem und städtischem Raum festzustellen. Auf keinen Fall dürfe ein Alleinschuldiger festgemacht werden.

Danach verabschiedete er Pauline Rieger mit einem Geschenk. Sie habe mit Herzblut und Engagement nicht nur den Lallinger Winkel gut vertreten. Danach nahm er die Krönung der neuen Deutschen Mostkönigin Anna Lallinger vor. In ihrer Antrittsrede erklärte sie, dass ihre Familie in der Obstbau betrieben werde, seit Jahren einen Stand mit Produkten mit und aus Obst beim Obst- und Bauernmarkt Lalling haben. Sie freue sich auf die neue Aufgabe, betonte die frischgekrönte Königin, bevor sie mit den Ehrengästen den neuen Most probierte und es mit Musikbegleitung zum Zehentstadel ging.

Als Ehrengäste waren dabei – außer dem Schirmherrn – die parlamentarische Statssekretärin im Bundesjustizministerium Rita Hagl-Kehl, Staatsminister Bernd Sibler, die Orts- und stellvertretende Kreisbäuerin Heidi Wenig, Annemarie Lallinger vom Kreisbauernverband, Bauernverbandskreisobmann Michael Klampfl, Leitender Landwirtschaftsdirektor Dr. Josef Freundorfer vom Landwirtschaftsamt, Landwirtschaftsdirektor a. D. Josef Steinhuber, die Bürgermeister Robert Bauer (Schaufling), Ferdinand Brandl (Hunding) und Alfons Gramalla (Grattersdorf), sowie Frantisek Vlcek (früherer Bürgermeister von Besiny), Inge Edmeier, Tourismusreferentin des Landkreises, der SPD-Kreisvorsitzende Ewald Strasser, Bürgermedaillenträger Josef Oswald, Maria Gruber als Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins, die Organisatorin des Töpfermarktes Ulrike Piehler und 15 Gastköniginnen aus ganz Bayern.

Seit 38 Jahren ist das Mostfest mit dem Töpfermarkt verbunden. Rund um den Dorfplatz wurden erlesene Kunst und Handwerk angeboten. Die Agentur “Creaktion Ulrike Piehler” als Marktorganisator hatte erneut eine interessante Auswahl an Kunsthandwerkern eingeladen. Viele Arten von Keramikgeschirr waren genauso vertreten wie Deko für Haus und Garten. Die Auswahl war groß. Viele Aussteller kommen bereits wegen der Qualität des Marktes und der besonderen Atmosphäre seit Jahren nach Lalling. Fest und Markt haben an den beiden Tagen wieder viele Besucher angezogen.