Vermarktung und Verarbeitung von Streuobst - Tagesfortbildung

Vermarktung und Verarbeitung von Streuobst - Tagesfortbildung

Text und Foto: Peter Gruber Lalling/Ergoldsbach: Das niederbayerische SOKompZ Lallinger Winkel organisierte in Ergoldsbach bei Landshut im Rahmen der StreuobstWissenFortbildung einen Tag zum Thema: Verarbeitung &Vermarktung von Streuobst und dessen Produkten auf dem Biohof von Jürgen Pompe. Über 20 Teilnehmer aus ganz Niederbayern waren nach Ergoldsbach gekommen und zeigten großes Interesse. Obstverwertung ist keinesfalls Abfallverwertung, sondern bessere Nutzung von Ressourcen, Herstellung neuartiger und ungebrauchter Lebensmittel und die so auch die Verlängerung der Haltbarkeit und der Dauerhaftigkeit. So standen alle Obstarten auf der Agenda, z.B. Steinobst, Kernobst, Beerenobst, Wildobst und Sonstiges, die verarbeitet werden können. Von der Süßkirsche über Apfel, Birne, Speierling bis hin zu Himbeeren, Johannisbeeren, Kornelkirsche und Hollunder, es gibt so viele Möglichkeiten.  Wichtig dabei ist der richtige Erntezeitpunkt, die Lagerung, sauberes Obst und auch der Direktverkauf. Beim Thema Saftherstellung wurden die rechtlichen Voraussetzungen besprochen, wie auch die Hygienevorschriften sowie die Sensorik. Die technischen Voraussetzungen bei der Herstellung von Saft ist ein wichtiger Bestandteil. Wie behandelt man den Rohsaft, wie funktioniert die Konservierung, die Pasteurisierung und die Abfüllung, alle diese Fragen konnte Jürgen Pompe, Praktiker auf seinem Gebiet den Teilnehmern bestens erklären und beantworten. Großen Wissensdurst nahm die Mostherstellung in Anspruch. Bei der Betriebsführung konnte der ganze Weg vom Fallobst bis hin zum Saft genau erklärt werden. Natürlich gab es auch eine Verkostung der einzelnen Produkte. Abschließend war noch ein Ausblick auf weitere Obstprodukte z.B. Brände und Liköre, Trockenfrüchte, Einfrieren, Einwecken, Fruchtaufstriche oder Marmeladen auf der Vormerkbuch. Das Fazit dieses Tages: „Sehr wichtig, nur sauberes Obst ist ein Ausgangsprodukt und hygienische Verarbeitung führt zu hochwertigen Folgeprodukten“, so Jürgen Pompe. Nach dem Mittagessen referierte Dipl.-Ing. Stefan Heim, der eine eigene Obstmanufaktur betreibt. Dabei ging es um das Grundsätzliche, z.B. Überlegungen zur Planung einer Streuobstwiese, welches Betriebsmodell strebe ich an, die Wertschöpfungspyramide und Beispiele einer Betriebskostenkalkulation. „Es gibt nicht den einen Weg, sondern hunderte Möglichkeiten im Rahmen der Streuobstwirtschaft, Produkte zu kreieren, herzustellen, zu verkaufen etc…. „Fangen Sie klein an, probieren sie sich aus, finden Sie ihre Nische und gehen Sie ihren Weg,“ so Stefan Heim. Kooperation anstatt Konkurrenz, nur so kann es funktionieren. Die Betriebsmodelle können unterschiedlich sein, z.B. Hobbybereich/Verein, Semiprofessionell/Nebenerwerb oder einen Vollerwerbsbetrieb. Diese Möglichkeiten müssen jeder einzelne für sich entscheiden und dabei hängt es wiederum davon ab, was kann ich leisten, wieviel kann ich investieren, wie hoch ist meine erhoffte Einnahme oder mache gar Verlust. Die wirtschaftliche Kalkulation ist unerlässliche Voraussetzung zur Umsetzung eigener Vorstellungen. Nach den betriebswirtschaftlichen Informationen konnten die Teilnehmer die verschiedenen Mostkreationen von Stefan Heim verkosten und alle waren begeistert, die hochwertigen Produkte, wie sortenreinen Cidre oder Most bis hin zu Glühmost und Apfelessig sind es wert, sie zu kreieren und zu vermarkten. UP