Der Wert des Obstbaus für Mensch und Natur über die reine Obstproduktion hinaus

Der Wert des Obstbaus für Mensch und Natur über die reine Obstproduktion hinaus

Text: Peter Gruber – Lalling: Eine Delegation der Hochschule Weihenstephan Triesdorf (HSWT) hatte sich zu einem Arbeitsworkshop in der Verwaltungsgemeinschaft Lalling angekündigt. Aufgrund der Corona Einschränkungen fand die Sitzung in der Turnhalle der Grundschule statt.  Vizepräsident Prof. Dr. Markus Reinke, Peter Blum und die Koordinatorin Rebekka Honecker trafen auf die neugewählten Bürgermeister Michael Reitberger, Lalling, Thomas Straßer, Hunding, Robert Schwankl, Grattersdorf und den wiedergewählten Schauflinger Bürgermeister Robert Bauer.  Zum Gremium gehören noch Peter und Maria Gruber, Günther Lemberger, Altbürgermeister Josef Streicher, Stephanie Frank von der Leaderaktionsgruppe Deggendorf. Geschäftsstellenleiter Manfred Hunger und Christina Fuchs als Organisatorin vervollständigten die Runde.

Diskutiert wurde an diesem Tag unter anderem über einen geplanten Forschungsantrag mit dem Projekttitel: Ökosystemleistungen im Obstanbau – Quantifizierungs- und Monetarisierungsansätze für Obstanbauflächen. Welche Vorteile also kann der Mensch vom Ökosystem Streuobstwiesen ziehen. Schaut man in Wikipedia dann liest man: „Der Begriff ist seit Beginn dieses Jahrtausends zu einem Schlüsselkonzept an der Schnittstelle von natur- und sozialwissenschaftlicher Umweltforschung geworden. Beispiele für Ökosystemdienstleistungen sind das Bestäuben von Obstblüten durch Insekten, die Bereitstellung von nutzbarem Bewässerungs- und Trinkwasser durch natürliche Filtration von Niederschlag, sowie die Bereitstellung von frischer Luft und einer ansprechenden Umwelt für Freizeit, Erholung und ästhetischem Genuss.“

Obstanbauflächen haben in ihrer unterschiedlichen Ausprägung sowohl eine wirtschaftliche als auch eine ökologische und soziale Bedeutung. Die ökonomische und ökologische Bedeutung hängt dabei entscheidend von der Art und Intensität der Nutzung der Obstbauflächen ab. Das Konzept der Ökosystemleistungen soll dazu genutzt werden, die vielfältigen, bisher nicht oder zu wenig beachteten ökologischen Leistungen, die von den verschiedenen Obstanbausystemen ausgehen, möglichst objektiv zu ermitteln und quantitativ zu bewerten. Welchen Beitrag leisten die Obstanbausysteme mit unterschiedlicher Nutzungsintensität also für den Arten-, Grundwasser-, Klima- und Landschaftsschutz, aber auch für die Erholung und wie ist dieser gesellschaftlicher Wert zu quantifizieren? Damit ein hoher Gradient in der Nutzungsintensität untersucht werden kann, werden Kernobstbestände aus dem traditionellen Obstanbaugebiet des Lallinger Winkels und der bayerischen Bodenseeregion betrachtet.

Ziel des Gesamtprojektes ist die Förderung der Streuobstregion Lallinger Winkel und die Sicherung der Streuobstbestände. Dazu werden Forschungsanträge, wie der vorgenannte, ausgearbeitet, um entsprechende Kompetenzen im Bereich Streuobst zu erlangen; im Bereich Streuobst sollen sich die regionalen Akteure vernetzen. Bildungs- und Freizeitangebote zum Thema Streuobst werden ausgearbeitet und angeboten. Ferner ist es Ziel des Projektes die Streuobstbestände im Lallinger Winkel zu kartieren und Projekte im Bereich kulturelle, heimatkundliche und touristische Inwertsetzung von Streuobstwiesen durchzuführen. Einen großen Bereich wird der „Generationswandel bei Bäumen und Menschen“ einnehmen.

Geplant ist noch ein zeitnahes Fachgespräch zum Thema Fördermöglichkeiten im Streuobstbereich, in welchem die Förderprogramme angepasst auf die Situation im Lallinger Winkel betrachtet werden. Ziel ist es die Informationen zu den Fördermöglichkeiten aus dem Fachgespräch anschließend den Streuobstakteuren im Lallinger Winkel gut aufbereitet bereitzustellen. UP